Steinzeitliche Künste

Was öffnet sich für eine Welt mit einer Tierspur! Ein einziger Abdruck kann Dir erzählen, dass ein Dachsweibchen auf seinem regelmässigen Weg frühmorgens hier vorbeikam, langsam, wachsam auf die rechte Seite witternd, konzentriert nach Jagdmöglichkeiten ausschauend. Und diese Spur führt Dich zu unzähligen Fragen über die Gegend, welche Du durchquerst: Welche Tiere jagt der Dachs, was essen die Beutetiere; ist es eine Mutter mit Jungen, wo könnte ihre Höhle sein?

Spurenlesen oder andere steinzeitliche Fähigkeiten zu lernen, eröffnet ein Spektrum von Möglichkeiten. Eine Erfahrung führt zur nächsten und damit zu einer reicheren Interaktion mit der Natur. Ob Du ein passionierter Naturgänger bist oder ein "Neuling", beim ersten Mal, da Du ohne Schlafsack in einer Astwerkhütte schläfst, wenn Du die Glut vom Feuerbohren zur Flamme bläst oder eine Schnur aus Pflanzenfasern machst, immer kommst Du damit dem Weg unserer Vorfahren, in ihre Umgebung eingebettet zu sein, ein Stück näher.

Der Unterricht der SOS in Spurenlesen, Naturbeobachtung und weiteren Künsten des Wildnislebens ist aufgebaut auf dem Wissen der Ureinwohner. Diese vertreten gegenüber der Erde eine Philosophie des Respektes und der Ehrfurcht. Der Unterricht kombiniert Vorträge mit praktischer Arbeit, so dass der Schüler Techniken als auch deren Hintergründe lernt. Dieser Weg soll dazu führen, dass nach der Kurswoche die Spuren und das Material, mit welchen gearbeitet wird, selbst zum Lehrer werden.

In den letzten 39 Jahren haben wir mehrere tausend Personen allen Alters und verschiedenster Berufe in diese Fähigkeiten eingeführt. Während die meisten Lernenden einfach Naturfreunde sind, wenden andere das Gelernte in ihren speziellen Interessensgebieten an (Wildtier- und Pflanzenbiologie, Erziehung, Alpinismus, Fotografie, Pfadfinder...).